Premiere im Baselbiet: Ein fester Standplatz für die Fahrenden in Füllinsdorf, © Radio Basilisk
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Premiere im Baselbiet: Ein fester Standplatz für die Fahrenden in Füllinsdorf

Es war ein langer Weg. Zum ersten Mal erhielten die Fahrenden einen längerfristigen Standplatz im Kanton Baselland. Heute wurde dieser offiziell vom Kanton und der Gemeinde eingeweiht.

20.11.2025 Manuel Maag

Jenische, Sinti und Roma. Rund 5'000 traditionell Fahrende existieren heute noch in der Schweiz. Seit Mai leben rund zehn Familien in ihren Wohnwagen auf dem Areal bei der Ergolz, direkt neben der Abwasser-Reinigungsanlage. Dort verfügen sie über eine feste Wohnadresse. Auch die insgesamt vier Kinder besuchen während eines halben Jahres eine normale Schulklasse in Füllinsdorf. Gleichzeitig pflegen die Fahrenden ihre traditionelle Lebensweise: Ab Frühling sind sie unterwegs, und die Kinder erhalten den Schulstoff mit auf den Weg, bis die Familien im Herbst zurückkehren. Es sei wichtig, dass die Fahrenden ihr Leben so führen können, wie sie es seit jeher tun, betonte Christoph Keigel, Gemeindepräsident von Füllinsdorf, an der heutigen offiziellen Einweihung des Platzes.

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Diesen Standort zu finden war nicht ganz einfach. 2019 machte sich der Kanton auf die Suche und wurde schliesslich fündig auf der Reservefläche.

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Wie lange die Fahrenden den Standort in Füllinsdorf nutzen können, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar defniert.

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Das Leben auf dem Platz sei sehr harmonisch und auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Füllinsdorf liefe seit Beginn reibungslos sagt der Jenische Bewohner Christoph Gerzner.

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Dies sei alles andere als selbstverständlich. Auch, dass man nun zum ersten Mal eine feste Wohnadresse im Pass habe, sei ein sehr schönes Gefühl.

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Und trotzdem: Auch im Jahr 2025 werde das fahrende Volk nach wie vor oft diskriminiert oder nicht von der Gesellschaft akzeptiert. Deshalb würde der Kanton Baselland mit dem längerfristigen Standort ein wichtiges Zeichen setzen.

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Ab 2030 wird der Platz von der Abwasser-Reinigungsanlage benötigt, um die Infrastruktur auszubauen. Bis dahin will der Kanton eine langfrisitge Lösung gefunden haben.